Seit 13. März ist Steffi Ernst Mitglied bei SI Würgau-Frk. Schweiz. Sie ist Augenoptikermeisterin, liebt Fahrrad fahren und Schwimmen. Eine ganz große Leidenschaft: Singen - zum Beispiel im Bamberger Kammerchor. Die feierliche Aufnahme fand im Gasthof Giehl in Stegaurach statt, mit der traditionellen Kerzenzeremonie. Dazu gab es Blumen und ein Welcome-Paket von SI Deutschland. Herzlich willkommen im Club!
Zu einer Matinee in St. Elisabeth im Sand luden die drei SI-Clubs aus Bamberg und dem Bamberger Land (Würgau-Frk. Schweiz) gemeinsam ein. Wir jedes Jahr stemmen wir zum Internationalen Frauentag eine gemeinsame Aktion. Diesmal mit viel Kunst und Kultur - und vielen interessierten Besucherinnen und Besuchern in der gut besuchten Kirche im Sand.
Kunsthistorikerin Alexandra Schmölder erläuterte die Glasfenster der kleinen Kirche, die von einem der bekanntesten zeitgenössischen deutschen Künstler stammen: von Markus Lüpertz. Die bunten Fenster zeigen mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen - passend zum Frauentag eine starke Frau, die sich für Schwache, Arme und benachteiligte Menschen eingesetzt hat. Die musikalische Umrahmung der Matinee bildete der Bamberger Kammerchor unter der Leitung von Carolin Heckel, als Rezitator war Martin Neubauer im Einsatz. Wie immer konnte für die gute Sache gespendet werden - diesmal wird mit dem Geld Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien geholfen. Veranstalter der Matinee waren die drei SI Clubs Bamberg-Wilde Rose, Bamberg-Kunigunde und Würgau-Fränkische Schweiz. (Text: T. Rohr)
Von Buttenheim bis Rattelsdorf, von Burgwindheim bis Stadelhofen - im Landkreis Bamberg gibt es mehr als 3.000 Straßen. Nur: Nach Frauen ist kaum eine benannt. Zum Internationalen Frauentag 2023 ruf der Soroptimist Club Würgau-Fränkische Schweiz mit einer Aktion dazu auf, das zu ändern.
Frieda Kahn, Birgitta von Stiebar und Anna Knorr - noch nie gehört? Und ziemlich sicher auch nicht auf einem Straßenschild gesehen. Diese Frauen aus dem Bamberger Land hätten es verdient, mit einer Straße geehrt zu werden, finden die Mitglieder von SI Würgau-Fränkische Schweiz.
Fotoaktion zum Weltfrauentag
Mit einer Foto-Aktion zum Weltfrauentag 2023 macht unser Club im Landkreis auf einen Mißstand aufmerksam: Frauen tauchen auf Straßenschildern in Stadt und Land nur am Rande „unter ferner liefen“ auf. Während jede Stadt ihre Mozart,- Goethe- und Schillerstraße hat – obwohl die Geistesgrößen meist nie dort waren – tauchen verdiente Frauen – egal woher - überhaupt nicht auf.
Frauen bleiben unsichtbar
Das ist keine Kleinigkeit – Frauen werden nicht mitgedacht, nicht berücksichtigt – Frauen sind nicht sichtbar und nicht wichtig.
Derzeit sind sechs Straßen im Landkreis nach realen Frauen benannt – in Zahlen: sechs von 3100.
Eine wissenschaftliche Studie, die der Frauenclub „Soroptimist-Würgau Fränkische Schweiz“ 2021 in Auftrag gegeben hat, belegt: Im ganzen Landkreis sind es 27 Straßenschilder mit Frauennamen – die meisten davon weibliche Heilige wie Maria, Anna oder Kunigunde.
Vielfalt bei den Männern – vom Forscher bis zum Pfarrer
Bei Männer-Namen dagegen dominiert die Vielfalt im Landkreis Bamberg: Hier werden Dichter, Pädagogen, Naturwissenschaftler, Geistliche, Bürgermeister und Männer der Wirtschaft im Straßenbild verewigt – vom Georg-Pfister-Weg bis zur Pestalozzistraße. 257 Männer-Namen sind es insgesamt im Landkreis – rund neunmal so viele wie Frauen.
Krasses Missverhältnis
In Bamberg-Stadt ist das Verhältnis ähnlich schlecht. Im neuen Wohngebiet Lagarde-Campus sollen nun aber endlich Straßen auch an die Verdienste von Frauen erinnern: zum Beispiel an die Politikerin Ellen Ammann, an die Bürgerrechtlerin Rosa Parks und an die Friedensforscherin Bertha von Suttner.
Vorschläge für mehr Frauen im Ortsbild
Im Landkreis gibt es jede Menge Kandidatinnen aus der Region, die so eine Ehrung ebenfalls verdient hätten. Beispielhaft schlägt unser Club vor:
Brigitta von Stiebar, die letzte Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters von Schlüsselau. Ihr Grabmal befindet sich in der Buttenheimer Pfarrkirche. Eine Straße in Buttenheim ist nach der gesamten Familie Stiebar benannt – hier könnte man noch genauer auf eine Frau hinweisen. Gleich in der Buttenheimer Nachbarschaft ein ähnliches Phänomen: die Knorrstraße. Namensgebend war Anna Knorr, die 1905 eine wohltätige Stiftung zur Krankenversorgung gegründet hatte. In Hirschaid lebte Frieda Kahn. Sie war die Tochter des jüdischen Lehrers David Kahn und wurde 1942 als Elfjährige mit ihren Eltern deportiert und ermordet.
Forderung: Frauen endlich mehr berücksichtigen
Es gibt noch deutlich mehr Frauen, die im Landkreis gelebt haben und es wert sind, erinnert zu werden. Wir fordern die Bürgermeister und Gemeinderäte auf, Frauen in Zukunft bei der Benennung von Straßen mehr zu berücksichtigen und ihre Verdienste im Ortsbild zu würdigen.
(Text: Tanja Rohr, Annette Schäfer)
Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, bei Bezahlung, Aufstiegschancen, Jobmöglichkeiten? Themen wie häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen, dazu Gender Health Gap, Gender Pay Gap, ungleich verteilte Care-Arbeit, viel zu wenig Frauen in Führungspositionen und so weiter, und so fort? Wir von SI Würgau machen mit bei der Europäischen Kampagne von Soroptimist International und setzten ein Zeichen. Wir setzen uns für Geschlechtergerechtigkeit ein und trugen deshalb zwei verschiedene Schuhe - als Zeichen der Ungleichheit und Benachteiligung - auch 2023 noch. Die Bilder entstanden in Bamberg, Landkreis Bamberg (Fotos R Schäfer).
Netzwerken - eine der wichtigen Aufgaben aller Soroptimistinnen - und derjenigen, die es vielleicht noch werden wollen. Unser Club Würgau-Frk. Schweiz hat deshalb interessierte Frauen aus Stadt und Landkreis erstmals zu einem "Netzwerk-Treffen" eingeladen.
Startschuß war am 11.2.23 vormittags im Hofcafé in Bamberg. Beworben hatten wir das Event in der lokalen Presse, auf gedruckten Flyern, auf unseren Insta und facebook-Seiten - und natürlich über Mund-zu-Mund-Propaganda. Unser Ziel: Frauen, die sich (noch) nicht kennen, zum Netzwerken, Austauschen, Kennenlernen zu bewegen - einfach mal über den Tellerrand schauen. Denn oft genug kennt die Ärztin nur Medizinerinnen, die Lehrerin nur Rektoren und Referendarinnen, die Anwältin nur Richterinnen und andere Rechts-Expertinnen. Das Motto also: Raus aus der eigenen Blase - darum ging es bei diesem Frauen-Frühstück. Und natürlich auch, den Neulingen ein paar Infos über unseren Club, über die Soroptimistinnen allgemein und das Clubleben näherzubringen. Vielleicht ist ja doch die ein oder andere neue Interessentin an SI dabeigewesen...? Am Ende waren sich alle einig: Ein super-kommunikativer Vormittag mit vielen neuen Gesichtern, spannenden Gesprächen und anregendem Input plus der ein oder andere Sekt auf Kosten des Clubs natürlich. Die Planungen für das nächste Netzwerk-Frühstück in Bamberg laufen schon. PS: Wir hatten uns fast schon gedacht, dass es ein nettes Event wird - stand doch auf der Tisch-Reservierung aus Versehen: Es treffen sich heute die "OPTIMISTINNEN" ....
Unser Club freut sich über gute Nachrichten zum Jahresanfang 2023: Wir haben am 31. Januar 2023 den Sonderpreis von "Soroptimist International Deutschland" für das Geschäftsjahr 2021/2022 verliehen bekommen.
Ausgezeichnet wurden wir für unser Straßennamen-Projekt "Frauennamen? Fehlanzeige!". Das war bereits als "SID-Projekt des Monats Januar 2022" prämiert worden.
Die offizielle Bekanntgabe und Preisverleihung erfolgte online im Rahmen des Neujahrsempfangs, an dem rund 170 Sorores aus dem In- und Ausland teilgenommen haben. Annette Schäfer und Tanja Rohr hielten eine kurze Präsentation mit Fotos und Infos - um den teilnehmenden Clubschwestern einige Hintergründe des Straßennamen-Projektes näherzubringen.Wir freuen uns sehr über die Anerkennung und natürlich über das Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Der Preis ist für uns Ansporn, das Projekt weitervoranzubringen: Es stehen Vorträge in der Region an. Außerdem planen wir im März 2023 eine Straßenschilder-Aktion im Landkreis sowie einen offenen Aufruf in der Presse zum Thema "Welche Frauen hätten eine eigene Straße verdient"?